Die Geschichte von Falkenstein in Worten

Von Wolfgang Haubrich und Werner Rasche
in Auszügen der Chronik von Winnweiler und Falkenstein bearbeitet von Josef Fischer
Erste Erwähnung in einer Urkunde des Wormser Bischofs Theotelach vom 10. Februar 891 und gehörte mit anderen Orten dem St. Cyriakusstift Neuhausen bei Worms, Bis ins 11. Jh. finden sich keine weitere Belege und Hinweise.
In einer Urkunde vom Jahre 1019 wird der Felsen Falkenstein als Grenzpunkt der Mark Albusheim (untergegangene Siedlung im Raum Imsbach) und Sippersfeld genannt. Dieser Felsen Falkenstein war wohl gleichzeitig der nördlichste Grenzpunkt des Reichslandbezirks Kaiserslautern.
In den Jahren 1124 bis 1135 ließ das Reich „Burg Falkenstein“ als Reichsburg erbauen.Als Burg Falkenstein 1135 erstmals urkundlich erwähnt wurde, steht ein Sigebold von Falkenstein mit ihr in Zusammenhang, der allgemein als Burgmann auf Burg Falkenstein bezeichnet wird.
Erst nach 1170 treten Angehörige der Bolander Dienstmannenfamilie in Erscheinung.
1233 erstmals Nennung Philipps IV. von Bolanden als Philipp I. von Falkenstein. Philipp wurde um 1200 als Sohn Werner III. von Bolanden geboren, heiratete 1225 Isengard von Münzenberg, war von 1246 bis 1253 Reichstruchseß, wurde von König Richard mit dem Reichskämmereramt beliehen und hatte die Reichskleinodien auf Burg Trifels zu schützen und zu verwalten. Er verstarb um 1271/1272 und hinterließ zwei Söhne – Philipp II. und Werner I. Mit ihnen wurde das Haus Falkenstein in zwei Linien geteilt, die Butzbacher und Licher Linie, die je einen geistlichen Kurfürsten hervorbrachte.Cuno III. (Butzbacher Linie) von Falkenstein war von 1362 bis 1388 Kurfürst und Erzbischof von Trier, sein Verwandter Werner von Falkenstein (Licher Linie) war von 1388 bis 1418 Trierer Erzbischof und Kurfürst.
Von 1420 bis 1456 ging der Falkensteiner Besitz an die Grafen von Virneburg. Der Nachlaß war recht hoch verschuldet (25.498,- Gulden) und wurde deshalb an die Daun-Obersteiner verkauft.
Wirich VI. von Daun verstarb am 1. Mai 1501 und wurde in der Abteikirche in Otterberg beigesetzt. Auf seinen Sohn Melchior geht der auf Burgruine Falkenstein heute noch eingemauerte Stein mit der Inschrift „wie du wilt Melchior“ zurück. Er verstarb 1517 und hinterließ drei Söhne namens Wirich VII., Philipp und Melchior.
Philipp erbte den Falkensteinschen Besitz (1517 bis 1530) und nach dessen Tod (1530) fiel die Grafschaft an seinen Bruder Wirich VII. (1530 bis 1546). Einer seiner drei Söhne, Johann – Graf von Daun-Falkenstein–Falkenstein, wurde mit der väterlichen Besitzteilung vom 8.5.1546, Inhaber von Falkenstein. 1579 verstarb er und wurde in der ehemaligen Klosterkirche Marienthal beigesetzt.
Sebastian von Falkenstein, eines der fünf Kinder des Johannes, wurde 1580 vom Herzog von Lothringen mit der Grafschaft belehnt und nach seinem Tod 1615 ging Falkenstein an seinen Bruder Emich über, der 1628 verstarb.
Von 1628 bis 1636 trat Franz Christoph von Daun-Falkenstein-Daun den Besitz der Grafschaft Falkenstein an. 1636 erbte Wilhelm Wirich von Daun-Falkenstein-Bruch die Grafschaft, 1636 bis 1660, die er dann am 21. März 1667 an den Herzog von Lothringen verkaufte. Zuvor im Jahre 1647 wurde die Burganlage und die Dorfmauern durch die Franzosen gesprengt.
In den nächsten 70 Jahren wurde Falkenstein des Öfteren durch verschiedene Erbstreitigkeiten den Allodialerben Lewenhaupt und Manderscheid sowie den Prinzen von Vaudemont zugeschrieben.
Herzog Franz Stephan von Lothringen besaß seit 1729 die Grafschaft Falkenstein mit dem Oberamtssitz Winnweiler. Er wurde im Alter von 15 Jahren als heimlicher Heiratskandidat für die Habsburger Erzherzogin Maria Theresia (6 Jahre alt) aufgebaut und heiratete diese auch am 12. Februar 1736. Nach dem Tode ihres Vaters Kaiser Karl VI. am 21.10.1740 wurde Maria Theresia Erbin der habsburgischen Lande und ihr Gatte Franz Stephan zum Mitregenten. Bei der darauf folgenden Kaiserwahl, wird am 13.09.1745 Herzog Franz Stephan zum römisch-deutschen König gewählt und am 4. Oktober 1745 in Frankfurt als Franz I. zum Kaiser gekrönt.
Nach der Revolutionszeit ab 1794 unter Zugehörigkeit zu Frankreich bis 1814, wurde im Jahre 1816 die Rheinpfalz mit den ehemaligen Falkensteiner Besitzungen an Bayern abgetreten. Die Burgruine verfiel jetzt immer mehr. Wohl schon im 19. Jahrhundert gelangte sie in den Besitz der Freiherrn von Gienanth, ab 1911 gehörte sie dem Nordpfälzer Geschichtsverein, der sie 1943 für 4.950,- Reichsmark an den Bezirksverband Pfalz verkaufte. Danach wurde der Kreis Rockenhausen, später der Donnerbergkreis Eigentümer der Burg.
Am 24. Januar 1996 wurde die Burgruine mit den dazugehörenden Grundstücken an die Ortsgemeinde Falkenstein übertragen. zurück