Die Falkensteiner Blutnelke
Der Wanderer, der im Sommer die Trümmer der alten Burgruine Falkenstein besucht, findet am Abhang derselben ein Blümchen mit roter Blüte.
Im Volksmund heißt es, die "Falkensteiner Blutnelke".
Vor Zeiten, so erzählt man, hausten auf jenem Schlosse gar blutgierige Raubritter. Sie lauerten den Kaufleuten, die vorüberzogen, auf und schleppten sie nach ihrer Burg, wo sie den Gefangenen ihre Habe wegnahmen.
Damit die Beraubten nichts verraten konnten, wurden sie getötet und ihre Leichen über die Burgmauer geworfen.
Das Blut der Ärmsten aber färbte den Rasen des Abhanges, und Gott ließ zur Strafe für diese Freveltaten aus dem Blute das rote Blümchen erblühen, das Jahr für Jahr bis in den Herbst hinein um den Burghügel blüht. Es sollte die Verbrecher stets an ihre Missetaten erinnern.